Selbst- und klassenbewusst, so setzte sich Ruth Müller als Betriebsrätin und Gewerkschafterin für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Kolleginnen ein. Sie musste miterleben, wie die Industriearbeit von Frauen als sogenannte Leichtlohngruppe herabgesetzt wurde und gerade die Textilarbeiterinnen zu den ersten gehörten, deren Arbeitsplätze zu Hunderttausenden ausgelagert wurden. Dennoch blieb der Kampf für eine gerechtere Lebens- und Arbeitswelt, gerade für Frauen, für die in Vollzeit erwerbstätige Frau und Mutter ein zentrales Anliegen. Das spiegelte sie auch noch als Rentnerin und beliebte Führerin des Industriemuseums in Delmenhorst – ihrer ehemaligen Arbeitsstätte – wider.
Frauenarbeit auf der Nordwolle – Ausstellung frauenORT Ruth Müller
Die Führung zur Ausstellung beinhaltet einen Rundgang durch das Museum und über das ehemalige Fabrikgelände. Ausgehend von der Geschichte Ruth Müllers werden die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Fabrikarbeiterinnen der Nordwolle erzählt. Zahlreiche authentische Maschinen in der Dauerausstellung des Museums verdeutlichen die Arbeitssituation in der Fabrik. Der Geländerundgang vermittelt anhand der historischen Gebäude einen Eindruck von der einstigen Größe dieser Industrieanlage.
Nordwestdeutsches Museum für Industriekultur
Link zum Museum [HIER]
Info und Anmeldung: nordwollemuseen@web.de
Gruppenführungen nach vorheriger Anmeldung.
Öffnungszeiten: Di. bis Fr. und So. 10-17 Uhr, Mo. und Sa. geschlossen
Rundgang zum Selbstentdecken
Hier finden Sie den Flyer zu der Arbeiterin, Gewerkschafterin und Betriebsrätin Ruth Müller (1922-2008) und der Geschichte der Textilarbeiterinnen in Delmenhorst zum Herunterladen: Flyer frauenORT Ruth Müller
Der frauenORT Ruth Müller ist in Kooperation mit dem Nordwestdeutschen Museum für Industriekultur und der Gleichstellungsstelle Delmenhorst entstanden und im September 2018 eröffnet.