Nach der großen Auftaktveranstaltung des frauenORTs Ilse Losa in Melle im März diesen Jahres folgte jetzt ein weiterer Höhepunkt:
Im September 2024 wurde der Ilse-Losa-Radweg zwischen Melle und Buer eröffnet.

Die Stadt Melle würdigt damit auf sichtbare Weise Ilse Losa und ihr Leben, das in Buer und Melle begonnen hat. Sie erinnert auch an ihre Erfahrungen von Antisemitismus, Flucht und Migration und setzt ein Mahnzeichen, das in die Zukunft reicht: für eine demokratische Gesellschaft, für Vielfalt, Toleranz und Menschenrechte.

Mit den Stationen entlang der vorhandenen Radwegverbindung zwischen Melle und Buer stellt der Initiativkreis Ilse Losa biografische und historische Informationen sowie Audiomaterial für große und kleine Menschen mit Auszügen aus dem literarischen Werk der deutsch-portugiesischen Schriftstellerin vor. Die ersten beiden Stationen am Kampingring in Buer sowie an der Grönenbergschule in Melle waren bereits zur Auftaktveranstaltung fertig geworden und mit ihren überdimensionalen Bleistiften nach dem Entwurf von Klaus Beck nicht zu übersehen.

Nun folgten vier weitere: vor dem Bahnhof und an der Waldorfschule Melle in Melle-Mitte sowie an der alten Gerichtslinde in der Hilgensele und am jüdischen Friedhof in Buer.

> Link zur Website der Stadt Melle mit Eindrücken zum Radweg und zum Hören der Audiodateien, die vor Ort an den Tafeln abrufbar sind.


Über die Schriftstellerin Ilse Losa:
Ilse Losa wird am 20. März 1913 als Ilse Lieblich in Melle-Buer geboren und emigriert – nach einer ersten Verhaftung durch die Nationalsozialisten aufgrund ihrer jüdischen Herkunft – im März 1934 nach Portugal. Dort verfasst sie in der ihr zunächst fremden portugiesischen Sprache Romane, Erzählungen, Essays und Kinderbücher. Bald wird sie zu einer äußerst bekannten und beliebten Autorin, deren Werke in den nationalen Leseplan aufgenommen werden. In ihren Texten erzählt sie insbesondere aus der Perspektive von Frauen und Kindern.

In Deutschland bleiben ihre Werke und sie selbst bislang weitestgehend unbekannt, auch nachdem 1990 zwei Romane und ein Erzählband veröffentlicht werden, und sie 1991 das Bundesverdienstkreuz erhält.

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